Der spannendste Augenblick im Wahrnehmungsprozess meines Selbst, im Bezug und Kontext meiner Umwelt, ist stets der Augenblick, wenn es mir, immer wieder erneut, bewusst wird, dass das, was ich gerade anfange systemisch zu erahnen – also das gerade von meinem Verstand „begriffene“ Um-Welt-System – seinerseits lediglich nur ein weiteres Sandkorn im unendlichen Sandmandala des Universums ist. Klar, die Erkenntnis ist nicht neu – jedoch stets verblüffend wenn absichtlich bewusst betrachtet.
Die Frage die sich mir dann sogleich stellt ist: Als Mensch, verglichen mit dem unendlichen Bild des Universums, kann ich nur ein sehr begrenztes bewusstes Dasein erleben – wo liegt im Angesicht dieser Tatsache die gesunde Grenze dessen, worüber ich mir, in meiner sehr begrenzte bewusste Existenz, überhaupt gewahr werden kann oder gar sollte? Was kann ich bewirken, wenn ich mich für diese, oder jene Entwicklung entscheide, und wer, was ist davon tatsächlich betroffen? Was ist, oder gar sollte mir wichtig sein, in meinem menschlichen Leben? Welche sind die tatsächlichen Prioritäten, die gesetzt werden sollten, und anhand welcher Kriterien kann ich sie überhaupt als für mich „richtig“ erkennen?
Bisher lasse ich mich von meinem Bauchgefühl, von meiner Intuition, von dem was ich (und andere) „ die Quelle“ nenne führen – ich habe keine logische Erklärung für vieles was ich spüre und trotzdem fühlen sich die Entscheidungen, die ich treffe, „gut“ an. Sie fühlen sich für mich gut an und deswegen treffe ich sie und vielleicht auch dadurch kann ich behaupten, dass ich ein behütetes, gesegnetes Leben geführt habe und stets führe. Wie fügt sich das, jedoch, in das viel größere Bild der Menschheit? Was nehme ich wahr, von dem was anderen Menschen „gut“ tut, was für andere Menschen sich „gut anfühlt“, wodurch andere Menschen sich in ihrem Leben sicher und behütet fühlen und dadurch wohl ?
Wenn ich als menschliches Wesen ein (sehr komplexes – ein Wunder) System bin, dann bin ich auch ein integraler Teil eines viel größeren Systems – der Menschheit. Die ein integraler Teil eines viel größeres Systems ist – der Erde. Die ein integraler Teil eines viel größeres Systems ist – des Sonnensystems … und unendlich so weiter. Und bereits nach den ersten fraktalischen Stufen wird es mir klar vor den inneren Auge geführt, wie unbedeutend mein materielles menschliches Streben nach Reichtum und vermeintliche Sicherheit ist und wie oft, gerade wegen diesem Streben, ich einfach vergesse das sehr vergängliche Wunder des Lebens zu genießen. Ein Wunder dessen ich ein integraler Teil BIN.
Vielleicht ist der SINN das Leben in seiner Vielfalt zu hüten, überhaupt zu bewahren und bewusst dafür zu sorgen, dass es über-lebt ? Vielleicht sind wir Menschen nur deswegen da, um zu ermöglichen, dass das Leben die fraktalischen Entwicklungs-Stufen des Unbekannten erklimmen kann? Kann das die Aufgabe sein …?