Seit 1989 wird mit großer Selbstverständlichkeit über den „Kollaps des Kommunismus“ gesprochen, geschrieben, berichtet, bewertet und verurteilt. Mit dem „Kommunismus“, der 1989 kollabierte, sind im Allgemeinen die „sozialistische“ Staaten gemeint, die nach dem 2. Weltkrieg, unter dem Machtdruck der stalinistischen Sowjetunion, sich im sogenannten „Ost-Block“ gruppierten, sich mit dem „Westen“, unter der Führung der U.S.A., einen harten Macht und wirtschaftlichen Konkurrenzkampf ablieferten und diesen Kampf 1989 endgültig „verloren“ haben.
Die Fragen, die ich in diesem Kontext stelle, sind:
– Ist die Gesellschaftsform, die 1989 kollabierte, tatsächlich „Kommunismus“ gewesen?
– Ist das, was in den „Ost-Block“ und weitere „kommunistischen“ Staaten gelebt wurde (und zum Teil noch behauptet wird, dass es gelebt wird), ein gemeinsames Leben von Menschen die sich gegenseitig als gleichwertig betrachten gewesen?
– Ist die Weltanschauung/die soziale Philosophie, die Marx ursprünglich entwickelt hatte (nicht wie sie, nach Lenins „Überarbeitung“, in den Ost-Block Staaten „implementiert“ wurde), überhaupt in ihren Grundprinzipien geeignet die Entwicklung des Menschen in Richtung eines bewussten gemeinsamen Lebens zu fördern?
Entsprechend dem, was ich persönlich erlebt habe, ist meine aktuelle Ansicht, dass es bisher ein bewusst gemeinsames Leben der Menschen in unserer dokumentierten Geschichtsschreibung auf Völkerebene noch niemals gegeben hat. Aus diesem Grund erstaunt mich immer wieder, dass es in der heutigen Zeit, die unter anderen auch eine der sozialen Aufklärung sein sollte, jedes Mal wenn ich die Gleichwertigkeit der (aller) Lebewesen erwähne und damit implizit auch die Gleichwertigkeit der Menschen unter sich, mir fast automatisch mit „Kommunismus“ gegenargumentiert wird. Das Totschlagargument ist meist: „Das ist Kommunismus, was du beschreibst – das haben wir bereits erlebt und es ist bewiesen, dass es nicht funktioniert! Die Menschen sind nicht gleich! Wir wollen nicht alle in gleicher Uniform rumlaufen und von oben rumkommandiert werden. Niemand soll mir sagen was ich zu denken und zu tun oder zu lassen habe – ich möchte frei leben!“. In diesen Momenten verschlägt es mir die Sprache, denn ich kann es einfach nicht fassen, dass es heute nach wie vor ein Missverständnis zwischen „gleich“ und „gleichwertig“ gibt, das solche, für mich organisch nachvollziehbare, Abwehr- und Ablehnungs-Reaktionen hervorruft.
Klar sind wir Menschen nicht alle gleich, sondern jeder von uns ist einmalig und einzigartig – jedoch sind wir alle gleichzeitig auch gleichwertig in unserer jeweiligen Einzigartigkeit. Gleichwertig zu sein bedeutet, dass keiner von uns, in seiner Einzigartigkeit, mehr oder weniger Wert im Vergleich mit einem anderen Menschen, gar mit einem anderen Lebewesen, sein kann. Wir alle sind einmalige und einzigartige Puzzle-Teile, die gemeinsam ein großes Bild ergeben – das Bild des Lebens!
Allerdings, was mir noch nicht klar ist, ist was das mit dem im Totschlagargument genannten „Kommunismus“ zu tun hat? Denn damit, darüber bin ich mir mittlerweile sicher, ist das in 1989 unter dem Namen „Kommunismus“ kollabierte Sozialsystem des Ost-Blocks gemeint. Nach meinem Empfinden hat Kommunismus an sich, so wie er prinzipiell vom Marx beschrieben wurde, dass er funktionieren sollte, noch nie in der neuzeitlichen menschlichen Geschichte stattgefunden – denn das, was in den sogenannten „sozialistischen“ Staaten passiert ist (und ich persönlich muss es wissen, denn ich habe es im Rumänien am eigenen Leibe erfahren dürfen), war in erste Linie nur die Umsetzung des letzten und umstrittensten Absatzes der Ur-Version des MarxEngel’schen „Manifest der Kommunistischen Partei“ gewesen – der gewaltsame Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsformen (Passus der 1872 sogar selbst von den Autoren als bereits als „veraltet“ und nicht mehr zeitgemäß betrachtet wurde). Dieser meines Erachtens unglücklicherweise erfolgte politischer Umsturz hatte jedoch vor, als verstecktes Ziel, zu Gute eines kleinen Kreises von selbsternannten privilegierten Parteiaktivisten, die sich anschickten das Schicksal eines ganzen Volkes mit psychischer und physischer Gewalt zu diktieren, nur ein Abklatsch des marktwirtschaftlichen Kapitalismus in der Welt hervorzubringen.
Die Klassenfreie-Gesellschaft – die in ihrer europäischen Ur-Form bereits vor ca. 7000 Jahren als die „Donauzivilisation“ mittlerweile archäologisch bewiesen ist – hat in meiner Erfahrung des selbst erlebten „Kommunismus“ noch nie existiert und war auch nicht wirklich Absicht der so installierten Diktatur. Auch in den „sozialistischen“ Staaten gab es eine klare Klassen-Gesellschaft: die, die sich die Macht erschlichen hatten und das Geschehen diktierten, mit dem Zweck materieller Reichtum für sich ansammeln zu können, und die, die nicht an der Macht waren, nichts zu sagen hatten oder dürften und von dem leben mussten, das vom Tisch der Machthabern herunterfiel – und das war gerade so viel um das Sicherheitsbedürfnis der „Arbeiterklasse“ zu befriedigen und das unzufriedene Knurren zu mildern.
Auch Demokratie habe ich in den Jahren nicht erlebt. Denn es war vom vornherein völlig klar und unveränderbar, was „gut“ zu denken und zu tun war und was nicht. Zu wählen gab es nichts, denn es ist alles vorgegeben gewesen und es wurde streng darauf geachtet, dass alle den „guten Weg“ auch gehen, auch wenn dieser für die „Arbeiterklasse“ keinen Sinn machte. Eigentlich nicht viel anders als heute in der „westlichen Welt“ – damals und heute diktiert nach wie vor das Geld wie die „Demokratie“ funktioniert: Wer Geld hat (wie auch immer besorgt) kommt an die Macht. Und genau so war es auch in den „sozialistischen“ Staaten: wer gute „Beziehungen“ hatte (denn Geld spielte angeblich keine Rolle, auch wenn alles nur wegen des Geldes verkauft und verraten wurde), kam „natürlicherweise“ auch an Macht, Ruhm und noch mehr Reichtum.
Der 5-jahres Plan und seine bis zum Kollaps unsinnige Dursetzung, ist der beste Beweis, dass das einzige, das dieses (als „kommunistisch“ abgetanes) System im Sinne hatte, die Machtergreifung für eine „andere Elite“ als die des etablierten Kapitalismus war und zwar in allen Bereichen und vor allem im wirtschaftlichen Sinne – Profit war nach wie vor das ultimative Ziel des „sozialistischen“ Systems, der Mensch war (wie auch damals und heute in der kapitalistische Marktwirtschaft) nur als Ressource zum Verbrauchen angesehen. Das „sozialistische“ Land trat als schlecht geführtes Wirtschaftskonzern auf dem kapitalistischen Markt auf und versuchte durch die totale Ausbeutung eines Volkes Reichtümer und Ruhm für eine kleine Elite zu erwirtschaften. Das Gemeinwohl – das heißt das Wohl des einen jeden Menschen – wurde, auf der ersten Seiten einer Ideologie der Selbstbereicherung, den Menschen nur als Köder hingehalten. Die Inhalte der Propaganda waren vielleicht anders formuliert, der Zweck jedoch der gleiche wir der der heutigen Werbespots: „Tu das, was die an der Macht dir sagen; und du wirst dafür belohnt.“ Heute ist die psychische Manipulation jedoch viel raffinierter und hinterlistiger geworden, denn „wir sind doch nicht blöd“, oder?
Warum taten sie das, die Menschen die dies taten? Ich weiß nicht, ob Lenin in seiner eigenwilligen Interpretation der marxistischen Ideen bewusst oder unbewusst zur Schädigung des Allgemeinwohls gehandelt hat oder handeln wollte. Diejenige jedoch, die in den Ost-Block Staaten die „marxistisch-leninistisch-stalinistische sozialistische“ Lehre über das Wohl der „Arbeiterklasse“ propagierten und mit Gewalt umsetzten, hatten meines Erachtens nichts anders im Sinn als das eigene Wohl. In keinem Fall war das Ziel das Wohl der Menschen im Allgemeinen und das Wohl des Lebens an sich. Zumindest ist dies ihrem Handeln, sowie in den Folgen dessen für das Wohl der Allgemeinheit, klar zu entnehmen. Das Traurige und offensichtlich Unvermeidliche dabei ist, dass die Menschen (ich auch) bereit sind sich für eine vermeintliche „materielle Sicherheit“ freiwillig dieser Täuschung eine zu lange Zeit hinzugeben, hier im Sinne eines sich Aufgebens, sich Beugens, sich Unterwerfens. Allerdings, aus meiner heutigen perspektive, eigentlich nicht anders als in der heutigen kapitalistischen Marktwirtschaft. Oder?
Die Sicherheit für das tägliche Brot und Obdach zwingt auch uns, hier und heute, meist das zu tun, was wir ansonsten, wären wir tatsächlich frei, nicht tun würden: Uns freiwillig anderen Menschen zu verkaufen. Wir empfinden es mittlerweile auch als „normal“ und „berechtigt“ uns deswegen etwas aus dem so erwirtschafteten „Lebensunterhalt“ zu „gönnen“ und haben gelernt die Vorteile und Folgen des Egoismus und der Rücksichtslosigkeit als „verdiente Anerkennung“ auf der materiellen Rangskala zu genießen. Es macht sich in der Tat „bezahlt“ die Regeln des kapitalistischen Markts akribisch zu befolgen oder gar mit „Schlauheit“ zu hintergehen – die Menschen, die darin ihren Weg suchen, können mit großem Reichtum und fast unbegrenzten Privilegien rechnen. Genau so wie früher in den „sozialistischen“ Staaten des kollabierten „Ost-Blocks“. Damals wie heute bedenken wir Menschen noch nicht wirklich, auf wessen Kosten und mit welcher Berechtigung wir uns selbst das weg-nehmen, was wir meinen uns „verdient“ zu haben …
Interessant ist in diesem Kontext, wie Marx eigentlich den Kommunismus definiert hatte, bevor er zu dem Entschluss kam, dass er nur „durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsformen“ zu erreichen wäre und damit ihn vor der Welt der Intellektuellen, die sich gerne an Worte festgreifen und jeglichem Versuch einer tieferen Betrachtung der dahinter stehenden Absicht verweigern, definitiv „kompromittierte“? Dabei ist auch zu bedenken, dass durch die Verwendung von Gewalt auch jeglicher Dialog und dadurch auch eine mögliche soziale Weiterentwicklung des menschlichen Spezies unmöglich gemacht werden und, dass mit den „Ost-Block“-Staaten dieses in der Tat auch nachdrücklich bewiesen wurde.
1844 beschrieb Marx ( hier meine persönliche Interpretation der Marx‘sche „Ökonomische und Philosophische Manuskripte“) drei evolutive Phasen des Kommunismus:
– der „roh“ Kommunismus – hauptsächlich beeinflusst durch die (noch unterentwickelte) Sicht auf das „privat Eigentum“ und den dadurch hervorgerufenen Neid, den die Menschen empfinden, die materiell weniger als andere zu „haben“ meinen und sich wünschen, dass alle nur ein vordefiniertes „Gleiche“ haben sollen, ungeachtet des tatsächlichen Bedarfs des Lebens im Sinne einer Weiterentwicklung. Das Kommune besteht nur aus Arbeit(er) für gleiche Löhne, die aus dem kommunalen Kapital bezahlt werden sollen, während das Kommune gleichwohl zum universalen Kapitalist wird. Der erwünschte soziale und wirtschaftliche Umkehr ist unter diesen Umständen nur durch Gewalt möglich und mündet in eine alternativlose Gesellschaftsform, die von dem Bild des Menschen als „roher Arbeiter“ dominiert wird.
– der politische Kommunismus – charakterisiert durch den Versuch den gleichen sozial-wirtschaftlichen Umkehr des privaten Eigentums zum kommunalen Eigentum, diesmal durch politisch-demokratische oder despotische Prozesse, die jedoch den Menschen nach wie vor als „Arbeiter“, der seine Arbeitskraft einem anderen verkaufen muss, betrachten und auf seinem dadurch entstehenden Privateigentum basieren. Laut Marx hat der Mensch in dieser Phase das Konzept seiner notwendigen Reintegration mit und in der Natur prinzipiell verstanden (die Evolution von der roher Gewalt zum politischen Prozess), jedoch dessen Essenz noch nicht wirklich begriffen (er begreift seine Einzigartigkeit immer noch als Kapital (Eigentum), die ihm nur die Teilnahme an das Marktgeschehen ermöglicht (Kreditwürdigkeit) und begreift sich noch nicht als integraler Bestandteil (Mensch) eines größeren Bildes des Lebens).
– Kommunismus an sich – ist die Abschaffung der eigenen Verfremdung des Menschen durch die definitive Auflösung des Antagonismus zwischen Mensch und Mensch sowie zwischen Mensch und Natur und sogleich zwischen Freiheit und Bedarf sowie Individuum und Spezies. In dieser Phase ist der Mensch sich als integraler Bestandteil der Natur bewusst und basiert bewusst sein Handeln auf Kooperation statt Konkurrenz, in Rücksicht und Respekt für alles Leben. Er begreift seine Einzigartigkeit als Potential, Gabe und Aufgabe im großen Bild des Lebens und transzendiert dadurch auch die Bedeutung des Privateigentums vom Wirtschaftlichen (kein Kapital mehr) zum Sozialen (Potential zur bewussten Synergie).
Allerdings, dem gleichen Marx war der Weg zum Erklimmen dieser Evolutionsstufen noch nicht wirklich klar. Hannah Arendt schreibt dazu:
„Das alles löst nicht den eklatanten Widerspruch, der darin besteht, dass Marx in allen Stadien seines Denkens davon ausgeht, den Menschen als ein Animal laborans zu definieren, um dann dies arbeitende Lebewesen in eine ideale Gesellschaftsordnung zu führen, in der gerade sein größtes und menschliches Vermögen brach liegen würde. Ungeachtet seiner Größe endet das Marx’sche Werk schließlich mit einer unerträglichen Alternative zwischen produktiver Knechtschaft und unproduktiver Freiheit.“
(Hannah Arendt / Vita activa – Kap. 14)
“Hundert Jahre nach Marx wissen wir um den Trugschluss dieses Arguments [… dass Freizeit schließlich den Menschen von der Notwendigkeit befreien und das Animal laborans produktiv machen würde …] nur zu gut Bescheid; die überschüssige Zeit des Animal laborans wird niemals für etwas anderes verbraucht als Konsumieren, und je mehr Zeit ihm gelassen wird, desto begehrlicher und bedrohlicher werden seine Wünsche und sein Appetit.“
(Hannah Arendt / Vita activa – Kap. 17)
Für mich persönlich ist die Marx’sche Qualifikation des Menschen als „Animal laborans“ ( „der fürs Überleben arbeitende Mensch“ als Vorstufe der Evolution zum Homo faber („der (er-)schaffende Mensch“ – siehe zu diesem Thema auch Hannah Arendt/“Vita activa“) und die Definition überhaupt einer „Arbeiterklasse“, eines „Proletariats“, bereits der Grund warum der Marx’sche „Kommunismus“ nicht funktionieren konnte. Durch diese Definition wird implizit vorausgesetzt und bestätigt, dass die Menschen nicht alle gleichwertig wären und, dass es dadurch auch Menschen geben kann, die „berechtigterweise“ zu einer anderen „Klasse“ gehören können, die also keine „Proletarier“, sondern „Kapitalisten“ oder sonstigen selbsternannten „Eliten“ gehören können, gegen die gekämpft werden muss. Hiermit verstärkte Marx eine künstliche, nur in Gedanken existierenden egoistisch-subjektiven und von Macht und wirtschaftlichen Interessen diktierten, Trennung der Menschen in hierarchisch-antagonistischen „Klassen“, die somit zwangsläufig, um zu überleben und besser zu leben, gegen einander kämpfen müssen.
In was die Evolution des Menschen von Animal laborans zum Homo faber und die Tücken und Fallen des Weges dahin betrifft, die Hannah Arend vor mittlerweile 60 Jahren so trefflich beobachtet und dargestellt hat, wäre heute, nach meinem persönlichen Empfinden noch hinzufügen, dass mehr Freizeit alleine, ohne eine willentlich beabsichtigte Steigerung des Bewusstseinszustands, mit anderen Worten ohne die unbedingte spirituelle Weiterentwicklung, die dem Menschen das notwendige neue Denken im Bezug auf seine Rolle im großen Bild der Natur ermöglichen würde, in der Tat keinen evolutiven Fortschritt herbeiführen, sondern nur letztendlich zu seinem durch ihn selbst verursachten Untergang führen kann. Ob Marx der Notwendigkeit einer spirituellen Weiterentwicklung des Menschen sich bewusst war, entzieht sich allerdings unserer heutigen Kenntnis. Was wir aufgrund seiner Schriften vermuten können ist jedoch, dass seine Definitionen des Kommunismus einen gewissen evolutiven Fortschritt voraussetzten, bis zu dem Zeitpunkt an dem das noch Utopische zur Wirklichkeit werden könnte.
Nach wie vor ist nach meinem Empfinden sehr wichtig anzumerken, dass das, was bisher in der menschlichen Geschichtsschreibung als „Kommunismus“ bezeichnet wird, beim besten Willen nur dem Marx’schen roh-Kommunismus entsprechen würde und, dass das, was wir aktuell in der Politik erleben, nicht mehr als ein unbeholfener Versuch der „traditionell links-orientierten Parteien“ ist, sich des Marx’schen politischen Kommunismus nicht als schuldig zu erweisen. Dabei und sich völlig unbewusst in ihrer Anbetung der systemischen Zwängen des kapitalistischen Marktwirtschaftens und des „sich der Macht des Geldes sich Unterwerfens“, rückt die ehemalig dem Menschen gewidmete „Linke“ immer mehr zum „Zentrum“ des (heute bereits anachronischen) politischen Spektrums und bringt somit die Balance der (zu eng definierten) Demokratie aus der Waage zur „Rechte“.
Was während dieses (meinem Empfinden nach nicht erfolgreichen) Versuchs leider immer noch vergessen wird ist, dass das aktuelle Problem in Wahrheit ein soziales und kein wirtschaftliches ist. Ein soziales Problem das die Frage aufwirft, ob wir Menschen bereit sind über uns hinaus zu wachsen und uns zu den bewussten Lebewesen zu entwickeln, die auch fähig sind die Arbeit als eine unserer Gaben und Potentiale und nicht als einen Fluch zu begreifen. Ob wir Menschen bereit sind uns als integrale Bestandteile des Lebens zu empfinden und zu akzeptieren, und ob wir Menschen bereit sind dadurch uns gemeinsam zu entscheiden die Verantwortung für das Leben, unsere eigene und des um und mit uns Lebenden zu übernehmen. Dabei ist meiner Ansicht nach vollkommen egal, wie wir das, wie wir das erreichen wollen, letztendlich benennen – Hauptsache wir sind uns bewusst genau welche tatsächliche Absicht hinter dem jeweiligen Name steht und hüten uns diese Absicht je mit diesem Namen zu verwechseln.